Das Supertalent vom 16.Oktober 2010
Bruce Darnell, Sylvie van der Vaart und Dieter Bohlen entscheiden wieder als Jury über das Schicksal der unterschiedlichsten Kandidaten.
Tierstimmen-Imitatorin Irmgard Hesse hat noch ein wenig Probleme mit dem Truthahn erzählt sie. Sie kommt daher „wo die Klum herkommt“ – „man sieht es“ stellt sie sich vor, während Dieter Bohlen bei ihrem Anblick mehr an die Kelly-Family denkt. Zuerst singt die 53jährige ein wenig „Old Mac Donald hat ne Farm“ und fügt dort unter den Buh-Rufen des Publikums Tierstimmen ein. „Bist du fertig?“ fragt Bruce. „Nein noch lange nicht“, sie kann nämlich 10 Tiere, sagt sie und fordert Dieter auf, durchzugreifen und „die Leute“ zur Ruhe zu bringen. Nach dreimal Buzzern verlässt sie die Bühne, indem sie den Stinkefinger zeigt.
Trommeln und Tanzakrobatik ist das Talent von Soleymane Sow mit seiner Gruppe Konkoba Highlight bei dem Auftritt ist der Schlangenmensch John Sylla, der Sylvie zum Staunen bringt und Bruce dazu, sich abzuwenden.
Er hat etwas schon ein paar Mal gesehen, aber “nicht so gestört wie das“. Das sei krank, crazy, aber gut, meint er. Während Sylvie auf die Band hätte verzichten können, fand Dieter gerade diese richtig klasse. Dreimal ja!
„Danceflooranalyzer“ nennt Uwe Schleemann seine Performance. Ein Kandidat, der „inifiniv“ froh ist, von den Dämpfen seines vorherigen Berufes als Maler und Lackierer weg gekommen zu sein. Er verspricht, die „Musik sichtbar zu machen“. „Die ganzen Schwingungen“, kann er zwar nicht, räumt er ein, das könne nur der Kosmos. Aber er gibt seine „Energie-Patscher“ an die Leute weiter. Sein Ziel ist übrigens, in 6 Jahren auch mal in der Jury zu sitzen und schon heute bietet er seine Vertretung als Jury-Mitglied an, wenn jemand ausfallen sollte.
Allerdings – seine Moves bringen ihn heute nicht weiter. Bruce meint, jetzt weiß er, warum Uwe keine Freundin hat, Sylvie wartete vergeblich auf die Analyse und Dieter meinte, es sah aus, als ob der Kandidat heute Morgen gegen einen Starkstromzaun gepinkelt hätte. Doch Uwe bleibt zuversichtlich, obwohl er heute nicht weiter gekommen ist.
Singen bedeutet ihm alles, erzählt der 11jährige Sandro Brehorst. Im letzten Jahr hat der Junge seinen Freund Malte verloren, der an einem Gehirntumor gestorben ist, dessen Foto hat er immer bei sich. Für ihn singt er heute auch. Bei der Ansage, dass er einen Freddy Mercury Song „Living for my own“ performed, sieht man Erstaunen in einigen Gesichtern. Doch dieses Erstaunen wandelt sich fast in Begeisterung um: Die Performance war super, das singen okay, sagt Bruce. Super gesungen und getanzt, denkt Sylvie und Dieter fragt, ob sein Papa „der Wendler“ sei und wer mit ihm übt. Sandro kommt weiter.
Liz Schneider spielt seit ihrem 4. Lebensjahr Cello und hat völlig überraschend ihren Vater verloren, er starb mit 44 Jahren an einem Herzinfarkt. Sie hatte danach eine zeitlang nicht mehr Cello gespielt und steht heute das erste Mal wieder auf der Bühne. Sie macht etwas Neues, etwas spezielles, etwas das es vielleicht noch nicht gibt, kündigt sie an, bevor sie mir ihrem weißen Cello in einem weißen Kleid die Bühne betritt. Nach „Hallelujah“ erhält die hübsche 30jährige Standing Ovations, Bruce möchte aber noch mehr Power, Energie und Leidenschaft. Sylvie findet, dass das Gesamtpaket stimmt und Dieter denkt, es gibt ein paar große Defizite. Sie soll mehr Show machen, ihr Spielen würde ihn daran erinnern, wie man Brot aufstreicht, sie soll an ihrer Mimik arbeiten. Aber das hat nichts damit zu tun, dass er es Top fand, genauso wie der Rest der Jury. Weiter!
Chinagirl JiaoJiao Zhao tritt mit ihrer Mutter auf, sie macht Tellerjonglage und ihre Mutter singt.
„Sind die Teller festgeklebt oder ist das echt?“ hatte Dieter vor dem Auftritt gefragt und hinterher festgestellt „Die sind ja doch festgeklebt“ und unter Beweis gestellt, dass die Teller an den Stangen befestigt werden. Allerdings – mit dem Drehen der Teller auf den Stangen, das klappte bei Bruce nicht und erinnerte an Polterabend, während Dieter eine Pseydochinesische Ballade anstimmte. Von Sylvie ein Nein, Bruce Ja und Dieter Nein.
Tobias Kramer ist seit seiner Geburt gehörlos und bringt seinen Gebärden-Dolmetscher und Freund Thorsten mit. Das Hobby und die Leidenschaft von Tobias ist das Tanzen, der die Musik anhand der Bässe spürt. Sein Traum wäre, eine eigene Tanzschule für Gehörlose zu eröffnen. Seine Choreographie besteht aus Gebärden und Tanz, er bittet darum, wenn es dem Publikum gefällt, das mit der speziellen Gebärde für das Klatschen zu signalisieren, da er das Klatschen ja nicht hören kann. Nach einem Medley der verschiedensten Songs tanzt er und beeindruckt nicht nur die Zuschauer.
Für jemanden, der die Musik nicht hören, „sondern nur spülen kann“….fängt Bruce an. Spüren nicht spülen, korrigiert Dieter. „Spülen“ bemüht sich Bruce und sagt: „ich glaube ich habe ein Problem“. Aber er schafft es:
Für jemanden der die Musik nur spüren kann, fand er die Performance geil. Er hat eine Superausstrahlung und ein Kompliment für seinen Mut, er hat ganz toll getanzt, lobt Sylvie. Bei Dieter gibt es wortlos den Daumen nach oben. Ein dreifaches Ja.
Für jemanden der die Musik nur spüren kann, fand er die Performance geil. Er hat eine Superausstrahlung und ein Kompliment für seinen Mut, er hat ganz toll getanzt, lobt Sylvie. Bei Dieter gibt es wortlos den Daumen nach oben. Ein dreifaches Ja.
Sein Leben ist ein einziges Erfolgserlebnis, erzählt Marc Otto Heide, Künstlername „Marc Sigal“, der gern mal mit Robbie Williams arbeiten würde. Ein wenig erinnert er optisch an Klaus Kinski, das jedenfalls würden ihm manche nachsagen, bestätigt er. Außerdem ist er so etwas Ähnliches wie der Dieter, so eine Art Musikproduzent, stellt er sich vor. Aber – er sei der bessere Komponist und Dieter der bessere Produzent. Jetzt erst hätte er mit dem Vermarkten angefangen und hat bisher Party gemacht, allerdings sei er schon ein wenig länger Pleite….
Eine Pleite wird auch sein Auftritt, Dieter buzzert schon vor den ersten Tönen von „Warum?“, Bruce zieht nach und Sylvie scheint s fast paralysiert zu sein. Man erlebt das selten, dass jemand auf die Bühne kommt und die Leute finden ihn vom ersten Moment an Scheiße, überlegt Dieter, aber Mark hätte eine ganz merkwürdige Ausstrahlung. Ein einstimmiges Nein, Buhrufe und Pfeifen vom Publikum.
Josefine Becker, 15 Jahre, kann beim Singen den Alltag vergessen: Ihr Vater ist krank und arbeitslos, sie würde das Geld von einem Gewinn ihrer Mutter geben, um Schulden zu bezahlen. Wie schüchtern das Mädchen auf die Bühne kam, vergisst man sofort, wenn sie anfängt zu singen. Das Publikum ist begeistert und bei Josephine kullern die Tränen. Bruce war „richtig angetan“, sie hat eine tolle Stimme. Sylvie bewundert den Mut einen klassischen, relativ unbekannten italienischen Titel zu singen, aber Josephine hätte sie alle umgehauen. Dieter ist ebenfalls begeistert und ein dreifaches Ja.
Akrobatik, aber nicht in gewohnter Art, gibt es von Robert Maaser, für den ungewöhnliche Sportarten seine Leidenschaft sind. Er kommt im Zebralook auf die Bühne und zeigt eine Wahnsinnskörperbeherrschung in einem Ring von einem Rhönrad. Natürlich geht er zum Supertalent, um zu gewinnen und ist gespannt, wie die Jury reagiert, hatte Robert vorher gesagt. Bruce ist begeistert „pure perfection“, sehr mysteriös und sehr, sehr schon fand es Sylvie. Für Dieter war der Auftritt Harmonie pur, alles war stimmig. Auch Robert sehen wir wieder.
Bitte nicht nachmachen, nur für starke Nerven wurde vor dem Auftritt von Richard Sean Wilson aus Kalifornien gesagt. „Extrem-Körperkünstler“ nennt er sich und erzählt, dass auf der Anreise sein Gepäck verloren gegangen ist. So hat er sich einige Gegenstände organisiert, die er für seinen Auftritt verwenden wird.
Er zieht sich einen Metallbügel durch die Nase und schleudert damit eine Jacke durch die Gegend, zieht diesen Bügel (der immer noch an seiner Nase „befestigt“ ist), in die Länge, sticht sich mit einer Gabel ins Gesicht, tackert sich Klammern in die Brust und ein Schild „Supertalent“ an die Stirn. Der stark tätowierte Mann scheint kein Schmerzempfinden zu haben. Es war keine Show, alles echt, beteuert er und gibt der Jury den Tacker, den er sich von Bühnenarbeitern ausgeliehen hat, zum Überprüfen. Von Bruce ein Ja, von Sylvie auch (sie meint aber, dass es das erste Mal war, dass ihr bei einem Auftritt übel wurde), ebenso ein Ja von Dieter, der die Improvisation bewundert und neugierig ist, was noch kommt.