Wohl kaum ein anderer spaltet die Nation so wie Dieter Bohlen. Nach dem Supertalent können wir ihn und seine Sprüche jetzt wieder bei DSDS begutachten.
Die halbe Hauptstadt ist zugepflastert mit Plakaten mit dem Dieter auf dem Wölkchen. Welche Assoziationen der geneigte Betrachter damit wohl verbinden mag? Ist Herr Bohlen zum Engel mutiert? Oder soll da eine gewisse Gegensätzlichkeit vermittelt werden?
Er ist kein Typ des Mittelmaßes und ebenso eingestellt sind die Zuschauer ihm gegenüber. Er wird geliebt oder gehasst. Besonders faszinierend finde ich aber immer wieder, dass die Leute, die vollmundig tönen:
„Ich kann diesen Kerl nicht ausstehen!“ ihn doch am Tag nach der Sendung fast wortgetreu zitieren können.
In der neuen Staffel wird er in der Jury wieder begleitet von Nina Eichinger und Volker Neumüller.
Neu im Team ist ein Schwein, ein Sparschwein, Dieses Tierchen soll gemästet werden mit
1.– Euro Stücken. 1,– Euro für jedes Mal „Scheiße“ , was der Dieter so von sich gibt und nach Ende der Staffel soll es einem guten Zweck zugeführt werden.
Viele haben ja Mitleid mit den Kandidaten, die sich da herunter putzen lassen müssen.
Müssen? Nee, sie sind doch freiwillig da! Mein Mitgefühl gilt eher oft der Jury. Ich weiß zwar nicht, ob sie sich jeden der über 34.000 Kandidaten persönlich antun müssen und bin mir auch im Klaren, dass in den Sendungen nur die Highlights gezeigt werden, aber…..
Warum muss man sich bitte casten lassen, wenn man nicht mal ansatzweise ein Wort Englisch beherrscht? Welches Potential an maßloser Selbstüberschätzung treibt manchen Kandidaten vor das Mikrofon, obwohl er nicht einen einzigen vernünftigen Ton singen kann? Und wo sind Verwandte und Freunde, die die sich selbst ernannten Superstars davon abhalten, vor irgendeine Kamera zu treten?
Wie auch immer, es warten kurzweilige Stunden auf uns, für Gesprächstoff wird gesorgt und mitunter wird der Adrenalinspiegel steigen – aber alles freiwillig.