Paul Kuhn starb im Alter von 85 Jahren, in der vergangenen Nacht hörte sein Herz auf zu schlagen.

Der Pianist war in der Nachkriegszeit bekannt geworden, swingte beim damaligen "Sender Freies Berlin". Er spielte Klavier und sang Schlager, wie zum Beispiel "Es gibt kein Bier auf Hawai" oder "Der Mann am Klavier". Ab 1968 leitete er die BIgband des SFB, viele Menschen kannten ihn damals von seinen Auftritten mit dem SFB-Tanzorchester. Viele der Arrangements hatte er selbst geschrieben.
Später gründete er sein eigenes Orchester, mit dem er bis 1991 auf Tour war.

Wenig später wendete er sich wieder mehr dem Jazz zu und musizierte mit dem "Paul Kuhn Trio". 

1998 nahm er die CD "Mensch Berlin" mit Mario Barth auf,  Auch als Schauspieler konnten wir ihn sehen, seinen letzten Film "Schenk mir dein Herz" drehte er 2010. Hierin spielt Paul Kuhn einen alten Pianisten, der in einem Altersheim lebt und mit einem Schlagerstar (Peter Lohmeyer), der an Gedächtnisstörungen leidet, eine Jazzcombo gründet und diesem wieder ins Leben zurück verhilft. Der Film wird heute Abend um 23.30 Uhr im Ersten gesendet, daran anschließend die Dokumentation "Der Mann am Klavier".

Paul Kuhn hatte für dieses Jahr hatte er noch einige Termine und Auftritte geplant gehabt. Jetzt trat nahezu das ein, was er einmal in einem Interview gewünscht hatte:

«Meine Auftritte machen mich glücklich. Ich mache weiter, bis der liebe Gott mir beim Klavierspielen auf die Finger klopft und sagt: "Jetzt reicht's!".