Nachdem in Ungarn am Montag ein Reservoir, in dem Giftschlamm gelagert wurde, geborsten war, hatte sich dieser Schlamm kilometerweit ausgebreitet, Landschaft und Dörfer zerstört und mittlerweile sind sieben Menschen gestorben. Es gibt noch Vermisste und Verletzte.
Eine durch Greenpeace in Auftrag gegebene Analyse des Giftschlamms, der am Tag nach dem Unglück entnommen worden war, hat ergeben, dass ausgehend von der ursprünglich geschätzten Menge von rund 1 Million Kubikmeter darin 300 Tonnen Chrom, 50 Tonnen Arsen und ½ Tonne Quecksilber enthalten sein könnten. Die Regierung Ungarn beziffert die Menge des ausgelaufenen Rotschlamms zurzeit auf 600.000 bis 700.000 Kubikmeter.
Die betroffenen Orte werden wahrscheinlich zumindest auf lange Zeit nicht mehr bewohnbar sein, Felder auf Jahre hinaus nicht nutzbar und Tier- und Pflanzenwelt zum Teil vernichtet.
In Österreich, dessen Grenze nur rund 60 km vom Unglücksort entfernt liegt, werden täglich Luftmessungen vorgenommen, momentan besteht aber keine Gefahr, teilt das österreichische Lebensministerium mit. Da der Schlamm zum Teil trocknet, können Partikel davon mit dem Wind weiter getragen werden.
Wie sich die Lage weiter entwickeln wird, hängt auch viel von den Witterungsverhältnissen ab. Ungarns Innensenator gab bekannt, dass aus der EU Fachleute entsendet werden, um Messungen vorzunehmen.