Mo. Dez 11th, 2023

Während ein kleiner Teil von Hohenstaufen im Allgäu als erste Gemeinde neben Sehenswürdigkeiten großer Städte und einigen Fußball-Stadien bei Google Street View im Netz zu bewundern ist, will ein anderer Ort das so gar nicht:

Parum in Mecklenburg-Vorpommern,

ein Dorf mit 70 Einwohnern und 25 Häusern.

Sie fordern, dass Parum nicht bei Google Street View erscheint, nicht fotografiert wird, hat sie doch keiner um Erlaubnis gefragt.

Es ist nicht so, dass sie das Internet und Google ablehnen. Aber für sie spielt das Thema Datenschutz und Privatsphäre eine große Rolle, Initiator der Aktion Peter Meier hat sich deshalb mit dem "Parumer Einspruch"  an den Bundes-Datenschutzbeauftragten gewandt. Auch haben die Parumer Bedenken, was die Bilder bei Street View für Auswirkungen haben könnten. "Diese Anmaßung, über unsere Daten zu verfügen, ist abenteuerlich" sagt Peter Meier.

Google sieht die Lage entspannt, liegt es doch laut Sprecherin Wagner in "weiter Ferne", ob Parum im Netz erscheint. Allerdings habe es auch Symbolcharakter, wenn sich ein ganzes Dorf zur Wehr sitzt. Man müsse aber die Relation sehen, dass es wesentlich einfacher ist, 70 Unterschriften zusammen zu bekommen, als Zehntausende.

Es gibt auch Kritiker der von Parum initiierten Aktion, die empfehlen, sich doch auch gleich aus den Telefonbüchern streichen zu lassen oder die Rentner auffordern, sich von ihren Enkelkindern aufklären zu lassen.

Zur Zeit sind wohl die Daten von 20 großen deutschen Städten erfasst, rund 244.000 Haushalte haben Widerspruch eingelegt. Der Widerspruch hat zur Folge, dass das betreffende Haus unwiderruflich unkenntlich gemacht wird. Das ist auch dann der Fall, wenn nur ein Mieter eines Wohnhauses nicht möchte, dass dieses bei Street View zu erkennen ist. Gesichter und Nummernschilder werden automatisch gepixelt.

Von Astera

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