Sechs Mitglieder der Bandidos sind angeklagt wegen Messerstechereien, Schlägereien, bis hin zu Bedrohung, Nötigung, Beleidigung und Diebstahl. Auch Bildung einer kriminellen Vereinigung und versuchter Mord befinden sich unter den Anklagepunkten.Die Verhandlung läuft seit Anfang Januar vor dem Erfurter Landgericht.
Eines der ersten Probleme dieses Prozesses war die nach Meinung des Richters unpassende Kleidung (schwarz-orangefarbene Kutte mit Mexikaner). Als einer der Beschuldigten sich weigerte, diese auszuziehen, wurde ein Ordnungsgeld von 500,– € verhängt. Woraufhin die Verteidigung einen Befangenheitsantrag stellte. Dieser wurde abgelehnt.
Zum Prozesstag am 18.01.2010 erschien der Hauptzeuge nicht, es hieß er hielte sich im Ausland auf.
Es folgte ein Antrag auf Einstellung des Verfahrens, da Telefongespräche zwischen den Anwälten und ihren Mandanten abgehört worden waren.
Anfang Februar hieß es dann, dass einer der Hauptzeuge mitteilen ließ, dass er die Aussage in Gegenwart der Angeklagten verweigert. Ein weiterer Zeuge gab an, dass er bei seiner ersten Aussage von der Polizei beeinflusst worden war.
Am 15.2.2010 teile ein Gerichtssprecher mit, dass das Verfahren nicht eingestellt würde, die abgehörten Telefonate aber zum Teil einem Verwertungsverbot unterlägen. Außerdem sollte an diesem Tag ein Kronzeuge befragt werden.
Am 16.2. wurde der Prozess unterbrochen, nachdem einer der Beschuldigten behauptet hatte, von einem Polizisten massiv bedroht worden zu sein. Wenig später machte der Kronzeuge dann seine Aussage, diese dauerte auch noch am 23.2.an.
Heute nun, am 19 Prozesstag habe sich der Vize-Chef der angeklagten Bandidos als Kronzeuge angeboten, berichtet die "Bild"
"Tolles Thüringen.de" meldet, dass dieser in das Zeugenschutzprogramm genommen wird und die Verteidigung eine Prozessunterbrechung beantragt hat..
Am Montag will die Staatsanwaltschaft die näheren Umstände erklären.