Ex-Finanzsenator Thilo Sarrazin, jetzt Bundesbank-Vorstand – hat schon immer durch seine Ansichten und Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht.
Jetzt hatten zwei SPD-Kreisverbände seinen Partei-Ausschluss wegen rassistischer Äußerungen beantragt. Sarrazin hatte in einem Interview gesagt, dass in Berlin Türken und Araber lediglich im Obst- und Gemüseverkauf eine produktive Funktion hätten. Und – er müsse niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat aber ablehnt und ständig "neue, kleine Kopftuchmädchen" produziert. Das gälte für einen hohen Prozentsatz der türkischen und arabischen Bevölkerung in Berlin.
Vor einer Schiedskommission wurde stundenlang getagt, jedoch ohne sofort eine Einigung erzielen zu können. Innerhalb der nächsten Woche wird das Resultat – Parteiausschluss ja oder nein – bekannt gegeben.
Fast parallel dazu attackierte Sarrazin auch wieder einmal in Sachen Hartz IV. Seiner Meinung nach sind die Sätze ausreichend. Schon früher einmal hatte er empfohlen, sich warm genug anzuziehen, um Heizkosten zu sparen. Jetzt empfahl er, kalt zu duschen. Das sei viel gesünder und "ein Warmduscher ist noch nie weit gekommen im Leben:"
Schon 2008 hatte er gesagt, dass die Hartz IV Sätze völlig ausreichend für eine "vollständige, wertstoffreiche und gesunde" Ernährung seien, unter der Voraussetzung, dass kein Geld für Alkohol und Zigaretten ausgegeben würde.
Weiter vertritt er die Ansicht, dass Intelligenz in den Genen läge und es demzufolge eine Illusion sei, bestimmte Menschen durch Schule und Bildung ändern zu können.