Eines muss man ihm lassen, Berlins Ex-Finanzsenator Thilo Sarrazin macht mit seinen Äußerungen und Thesen immer wieder von sich reden und polarisiert die Nation.

Auf einem Kongress in Wiesbaden gab er wieder Anlass zu Diskussionen. Das Motto der Veranstaltung war "Freiheit die ich meine – Wiesbadener Diskurse"

So würde er zum Beispiel Satellitenschüsseln verfluchen, weil wir ohne sie heute wären mit der Integration. Deutsch zu lernen sei eine Bringschuld, aber wer sich sprachlich nur in seinem türkischen Umfeld bewegt, wolle sich nicht integrieren.

Eine Idee dazu hatte Sarrazin auch im Gepäck: Zweimal die Hausaufgaben nicht gemacht und das Kindergeld wird um die Hälfte gekürzt. Jedes Kind müsse in der dritten Klasse fließend Deutsch können und lesen.

Hartz VI zu bekommen für "seine schiere Existenz" sei eine krasse Fehlentwicklung. Und er argumentierte, dass zum Beispiel in Berlin Migranten aus der Türkei, dem arabischen Raum und Afrika schlechtere Schulabschlüsse und weniger Arbeitsplätze haben. Migranten aus Russland und Thailand dagegen würden sich mehr anstrengen.

Kenan Kubiley, Geschäftsführer der türkischen Mediengsellschaft Ihlas, gab zu bedenken, dass man gemeinsam nach Lösungen suchen müsse und es gehe um Menschen und nicht um Zahlen.

Während der hessische Minister für Justiz und Integration der Auffassung ist, dass es klug sei, "kantigere" Menschen wie Thilo Sarrazin zu solchen Veranstaltungen einzuladen, gab es auch die Meinung, dass für solche Äußerungen kein Podium zur Verfügung gestellt werden müsse.

Thilo Sarrazin selbst steht zu seinen Äußerungen, auch wenn man über die Formulierungen streiten könne. Es sei damit ähnlich wie bei dem "Paukenschlag" von Haydn: Irgendwann müssten die Leute mach aufwachen.