So. Okt 1st, 2023

Noch mehr Blut, noch mehr Gewalt und Terror und noch mehr Haut, dass sind die Attribute, die uns 2010 bei den Videospielen erwartet.

Ein neues Genre ist geschaffen worden. "Hack and slay", was soviel bedeutet wie zerhacken und abschlachten. Auf kürzester Distanz wird mit allen möglichen Hieb- und Stichwaffen auf den Gegner eingewirkt, bis nur noch die Farbe rot das Display ausleuchtet.

Spiele wie "Dante's Inferno",  "God of War 3" oder das als Geheimfavorit gehandelte Spiel "Bayonetta", werden das Blut nur so fließen lassen und den Spielemarkt 2010 beherrschen. Namen wie "Prügel-Videospiele" oder "Knüppelspiele" rangen sich dann um das Unwort des Jahres 2010.

Bei so viel Gewalt, Blut und Sex (gerade bei "Bayonetta", wo sich eine dunkle Magierin nach einer Hexenjagd mit der Umwelt verbindet und sie ihre Gegner mit ihrer gefährlichsten Waffe, den Haaren, niedermetzelt. Wie man dann feststellen muss, besteht ihr Outfit aus ihren Haaren, was bei Anwendung dieser Waffe zwangsläufig dazu führt, dass sie in einigen Szenen fast nackt da steht.) stehen die Spiele entweder gleich auf deutschem Index oder erhalten keine Jugendfreigabe. Aber genau dass ist es, dass diese Spiel anschließend zu Kultspielen werden lässt. Eine Zensur, die eigentlich schützen soll, doch dadurch erst das Interesse schürt, eine Art Gütesiegel.

Wen wundert es eigentlich nicht, dass für die Filmszenen der Videospiele Quentin Tarantino und die Wachowski-Brüder gleichermaßen Paten standen.

Von Astera

2 Gedanken zu „2010 ist das Jahr der Knüppelspiele von Bayonetta bis Dante’s Inferno“
  1. Eieiei, das ist ja mal wieder ein einseitiger und und wenig fundierter Text. Wenns um Computer-/Videospiele ist es natürlich so, dass man von den "etablierten" Medien schon schwer beeinflusst wurde. Klarstellungen:

    1. Das Genre "hack and slay" besteht schon weit länger als dieses Jahr, geschweige denn erst seit Bayonetta.

    2. Hack and slay kommt ursprünglich nicht aus dem Electronis Entertainment sondern von Pen and Paper Rollenspielen wie Dungeons & Dragons.

    3. Hack and slay ist dabei die Bezeichnung bzw. Erklärung für den hauptsächlichen Teil eines Spieles (egal welcher Art). Hierbei steht klar im Vodergrund  sich durch große Massen an Gegnern zu kämpfen. Somit ist  hack and slay nicht gleichbedeutend mit exzessiver, brutaler Gewaltdarstellung. Auch Brettspiele wie Hero Quest gehören zu dieser Art, weil man hier mit horden von Gegnern kämpft.

    4. Die genannten Spiele, speziell Bayonetta, richten sich von vornherein an eine erwachsene(re) Zielgruppe.

    5. Spiele, egal ob elektronisch oder nicht, sind nicht zwangsläufig für Kinder gemacht. Dies ist genauso wenig bei Filmen, Serien, Büchern oder vielen anderen Sachen der Fall.

    6. Deutschland ist gesellschaftlich ein Entwicklungsland wenn es um das Thema Computer- und Videospiele geht und das obwohl es eines der absatzstärksten Länder der Welt ist, hier die Größte Spielemesse der Welt (gamescom in Köln, vorher GamesConvention in Leipzig) stattfindet und aus technischer Sicht, einer der weltweit besten Entwickler (crytek in Frankfurt) angesiedelt ist.

    Meiner Erfahrung nach ist die Förderung der Medienkompetenz über Jahre hinweg vollkommen vernachlässigt worden und viele Eltern sind bei diesem Thema sowieso interessenlos gewesen. Ich möchte auch noch Bezug nehmen auf das Thema keine Jugendfreigabe und Kultstatus. Dies ist doch speziell in der Jugend so und im allgemeinen ein ganz menschlicher Faktor. Alles verbotene, versteckte, schwer zugängliche weckt doch mindestens interesse und bei vielen natürlich den Wunsch es auszuprobieren. Bitte einmal zurückentsinnen, als man selbst unter 16 Jahren alt war, wollte man doch trotzdem gerne einen Film sehen der erst ab 16 Freigegeben war. Bevor man 18 wird, ist der Wunsch nach dem Führerschein bei vielen extrem groß und man zählt die Tage. Oder noch weiter zurück im Kindergarten wollte man unbedingt schon in die Schule, weil es die "Großen" ja auch schon machen. Es liegt also eindeutig in der Natur des Menschen für solche "Verbote" anfällig zu sein.

    Und als letztes noch nackte Haut und Sex in Bayonetta. Wie schon erwähnt, richtet sich das Spiel an Erwachsene. Wenn es hier nicht erlaubt sein sollte, dann auch nicht in Filmen, Serien und Büchern. Schließlich hat jeder Mensch die freie Entscheidung, ob er etwas kauft oder nicht. Apropos Zugänglichkeit für Jugendliche, es ist weitaus einfacher für Kinder und Jugendliche Bücher mit epliziten Inhalten zu bekommen oder sich nackte Haut im Fernsehen anzugucken, als im Geschäft entsprechend gekennzeichnete Waren zu erhalten. Es war früher auch schon mal anders als es den Verkäufern und Kassiern egal war, wer etwas kaufte, aber seit geraumer Zeit ist dem nicht mehr so, was auch richtig ist.

    Und nun noch kurz zu mir, ich bin nun schon seit fast 22 Jahren Spieler, setze mich seit langer Zeit mit dem Thema auseinander und habe mir meine Medienkompetenz großteils selbst "beibringen" müssen. Der Medienberichterstattung zum Thema Spiele kann man meistens nicht über den Weg trauen, vor allem nicht den Hauptfernsehsendern, die sehr gerne Effekthascherei betreiben. Bayonetta ist nicht mein Spiel, aber trotzdem ist es technisch ein gutes Werk, welches mich Inhaltlich einfach nicht anspricht. Dass es immer wieder Negativbeispiele gibt ist klar, aber es nicht alles schlecht, nur weil viele Leute es schlecht reden. Spiele sind für einen großteil in Deutschland immer noch ein neues Medium, obwohl das erste Computerspiel schon in den 1950er entwickelt wurde und die Technik bereits seit Anfang der 1970er einzug in Haus und Hof hält. Neues hat immer Probleme gehabt, das Kino war anfangs auch verschrien und wurde für vieles verantwortlich gemacht. Goethes Die Leiden des jungen Werther sollte bei erscheinen auch verboten werden, wegen des thematisierten Suizids in der noch jungen Sturm und Drang Zeit, heute unser Kulturgut.

    So und nun bin ich fertig! 😉

    1. Na da sage ich doch ganz brav Danke für dieses Statement und die Aufklärung. Immer wieder gerne haben wir hier Fachleute, die so fundierte Kommentare abgeben. Danke

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